Kinderbehandlung


Kinderzahnheilkunde

Der erste Kontakt mit dem Zahnarzt ist besonders wichtig, da er meist lebenslang prägt. In unserer Praxis möchten wir von Anfang dafür sorgen, dass der Besuch bei uns zu einem positiven Erlebnis für jedes Kind wird und sich erst gar keine Angst aufbaut. Daher dürfen Kinder beispielsweise Räumlichkeiten und Mitarbeiter erstmal ganz in Ruhe kennenlernen, bevor die eigentliche Therapie beginnt.

Optimalerweise beginnt das erste Kennenlernen schon sehr früh, mit dem Durchbruch des ersten Milchzahnes. Da die Kinder dann noch sehr klein sind, wird der Zahnarztbesuch spielerisch und ohne Druck aufgebaut. So gewöhnt sich das Kind schon früh an die Räumlichkeiten und es kann ein Vertrauensverhältnis schon aufgebaut werden, bevor die ersten Probleme auftreten.

 

Tipps für den ersten Zahnarztbesuch

  • Eltern sollten nur positiv über den Besuch beim Zahnarzt sprechen und keine eigenen Ängste auf ihr Kind übertragen
  • Sätze wie „Es tut gar nicht weh“ oder „Du musst keine Angst haben“ bringen Kinder erst auf den Gedanken, dass etwas schmerzhaft oder Angst einflößend sein könnte
  • Bei der Behandlung ist es hilfreich, wenn Eltern sich im Hintergrund halten, damit wir uns ganz auf das Kind konzentrieren können und es nicht abgelenkt wird
  • Geschenke als Belohnung zu versprechen sollte vermieden werden, da gerade Dinge die das Kind sich wünscht es sehr unter Stress setzen können. Nach erfolgreicher Behandlung dürfen die Kinder sich etwas aus unserer Schatztruhe aussuchen
  • Bei der Behandlung benutzen wir andere Worte als bei Erwachsenen: der Bohrer wird zur Kitzelkugel, das Licht zur Sonne und die Spritze ist Schlafwasser für den Zahn. Gerade das Wort Spritze sollte daher vermieden werden.

Vielen Dank für Ihre Unterstützung!

 

Individualprophylaxe

Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen zweimal im Jahr bei Kindern im Alter von 6 – 18. Jahren die Individualprophylaxe. Zunächst wird der Mundhygienestatus erhoben und Zahnfleisch und Zähne beurteilt. Hierbei werden die Zähne angefärbt um dem Kind zu zeigen, wo es gut geputzt hat und welchen Stellen es noch besser pflegen muss. Danach erfolgt eine gründliche Reinigung aller Zähne und Zwischenräume mit einer anschließenden Fluoridierung zum Schutz des Zahnschmelzes.

Fissurenversieglung

Sobald die bleibenden Backenzähne durchbrechen, sollten die Grübchen in den Zähnen versiegelt werden, denn diese sind besonders kariesgefährdet. Eine Versiegelung kann das Eindringen der Bakterien für viele Jahre erheblich vermindern. Dafür werden die Zähne zunächst gereinigt und dann mit einem dünnfließenden Kunststoff versiegelt. So wird vermieden, dass sich an der dünnsten Stelle des Zahnschmelzes Karies bildet.

Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen diese Leistung bis zum 18. Lebensjahr.

Zähne putzen

Wenn der erste Milchzahn durchbricht beginnt die tägliche Zahnpflege. Zunächst mit einer reiskorngroßen Menge Kinderzahnpaste (1000ppm Fluorid) einmal am Tag mit einer kleinen Zahnbürste oder einem Wattestäbchen, ab dem 1. Geburtstag dann zweimal täglich. Mit Start des zweiten Lebensjahrs wird dann zweimal am Tag mit einer erbsengroßen Menge Kinderzahnpasta geputzt.

Mit drei Jahren kann das Kind unter der Anleitung der Eltern selber putzen. Wichtig ist, dass hier nicht zu viel Druck angewendet wird.

Mit der KAI-Technik lernt das Kind meist schnell, worauf es beim Zähneputzen ankommt:

  • Zunächst alle Kauflächen putzen. Am besten fängt man dabei auf jeder Seite hinten an und gehen dann nach vorne zum Mund hin. So wird kein Zahn vergessen.
  • Danach werden die Außenflächen und anschließend die Innenflächen von hinten nach vorn gereinigt. Bewegen Sie dabei die Zahnbürste vom Zahnfleisch in Richtung der Zähne. Natürlich zeigen wir Ihrem Kind die richtige Putztechnik auch gern noch einmal in unserer Praxis

Bis Ihr Kind die Schreibschrift beherrscht (ca. 2. Schuljahr) sollten Sie abends noch einmal nachputzen.

Vielen Kinder macht das putzen mit einer Zahnputzapp mehr Spaß – probieren Sie z.B. die „Zahnhelden“ von goDentis einmal!

Lachgas – Zauberluft für die Kleinen

Manchmal haben Kinder bereits schlechte Erfahrungen beim Zahnarzt gesammelt oder sind von Natur aus sehr ängstlich. Dann ist eine normale Behandlung gerade bei mehreren betroffenen Zähnen häufig nicht möglich. Hier haben wir in unserer Praxis die Möglichkeit unter Lachgas zu arbeiten.

Lachgas hat viele Vorteile:

  • Es handelt sich um eine schonende und individuell kontrollierbare Beruhigung bei vollem Bewusstsein und birgt im Gegensatz zur Vollnarkose nahezu keine Risiken
  • Lachgas bringt ein entspanntes Glücksgefühl mit sich (Endorphin Ausschüttung).
  • Würgereiz und Schluckreflex werden stark minimiert, wobei die Schutzreflexe erhalten bleiben.
  • Das Schmerzempfinden wird reduziert – 20% Lachgas hat eine ähnliche analgetische Potenz wie 15 mg Morphin sc.
  • Nach der Behandlung ist das Kind bereits nach nur 15 Minuten wieder ansprechbar
  • Lachgas reduziert die Zeitwahrnehmung

Voraussetzung für die Nutzung des Lachgases ist eine funktionierende Naseatmung. Bei sehr kleinen Kindern kann es manchmal zu Wirkungsverzögerungen kommen, wenn nicht durch die Nasenmaske, sondern durch den Mund geatmet wird.

Kieferorthopädie

Bei jeder Kontrolle achten wir darauf, ob die Zähne sich in der korrekten Position entwickeln und überprüfen das Kieferwachstum. So wird schon frühzeitig erkannt, ob sich ein problematischer Biss entwickelt und in Zusammenarbeit mit Logopädie und Kieferorthopädie die entsprechende Therapie begonnen.

Milchzahnkronen

Wenn ein Milchbackenzahn durch Karies so sehr zerstört ist, dass eine Füllung nicht mehr hält, kommen konfektionierte Milchzahnkronen zum Tragen.  Sonst kann es zu einem verfrühten Verlust eines Milchbackenzahnes kommen. Häufig wandern die hinteren Zähne dann in die Lücke auf und lassen keinen Platz für den bleibenden Zahn, der an dieser Stelle durchbrechen soll.

Die silbernen vorgeformten Kronen können den Verlust des Milchzahnes verhindern. So können diese im Mund verbleiben und als Platzhalter dienen, bis die bleibenden Zähne durchbrechen.

Die gesetzliche Krankenkasse erstattet die Kosten für konfektionierte Stahlkronen.

Häufige Fragen

 

Wann fallen die Milchzähne aus?

Lebensabschnitt Alter ca. Welcher Zahn bricht durch?
Milchzähne
Säuglinge/Kleinkinder 6 Monate Mittlere Milchschneidezähne
 

 

 

 

9 Monate Seitliche Milchschneidezähne
18 Monate Erster Milchbackenzahn
18 Monate bis 2 Jahre Milcheckzähne, zweiter Milchbackenzahn
3 Jahre Milchzähne komplett sichtbar
  Bleibende Zähne (Verlust der Milchzähne)
Kinder 6 Jahre Erster großer Backenzahn
 

 

 

 

7 Jahre Mittlere Schneidezähne
8 Jahre Seitliche Schneidezähne
9 Jahre Eckzahn und erster kleiner Backenzahn im Unterkiefer
10 Jahre Erster kleiner Backenzahn im Oberkiefer
Jugendliche 11 Jahre Eckzahn und zweiter kleiner Backenzahn im Oberkiefer, zweiter kleiner Backenzahn im Unterkiefer
 

 

12 Jahre Zweite große Backenzähne
15 Jahre Bleibende Zähne komplett sichtbar
Erwachsene 18 bis 25 Jahre, auch später noch möglich Weisheitszähne

Quelle: https://www.kzbv.de/zahngesundheit-waehrend-der-schwangerschaft.47.de.html

Was kann ich tun, wenn mein Kind zahnt?

Wenn Ihr Kind zahnt, ist das Zahnfleisch häufig gerötet oder leicht geschwollen. Zudem kommt es zu mehr Speichelfluss, Appetitlosigkeit oder sogar Fieber und Durchfall.

Das Beißen auf harten Lebensmitteln wie Brot und Karotten oder einem gekühlten Beißring verschafft meistens Abhilfe. Auch tut eine sanfte Zahnfleischmassage mit dem Finger gut. Unter Umständen können leichte schmerzlindernde Medikamente wie Dentinox®-Gel oder homöopathische Osanit®-Kügelchen helfen.

Warum sollten Milchzähne überhaupt repariert werden, wenn sie eh ausfallen?

Ein frühzeitiger Verlust der Milchzähne kann zu einem fehlerhaften Schluckverhalten und Sprachstörungen (bei Verlust der Frontzähne) oder dem Einbruch der Stützzone (Backenzähne) führen. Siehe auch Milchzahnkronen.

 

Wie lange darf mein Kind Schnuller benutzen?

Kinder sollten ab dem 3. Lebensjahr Schnuller abgeben und sich das Daumen lutschen abgewöhnen. In diesem Alter können sich entsprechende Kieferfehlbildungen durch den Schnuller („lutschoffener Biß“) innerhalb von kurzer Zeit in den meisten Fällen von selber wieder zurückbilden. In schwerwiegenden Fällen, wenn eine Entwöhnung zu spät erfolgt, bedarf es kieferorthopädische Hilfe mit fest und losen Zahnspangen.

Generell sollte bei Schnullern darauf geachtet werden, dass der Schaft einen möglichst schmalen Durchmesser hat.

 

Zahngesundheit während der Schwangerschaft

Schwanger zu sein bringt eine Menge Veränderungen mit sich – auch für die Zahngesundheit. Nachfolgend geben wir Ihnen einige Tipps, wie Sie in dieser Zeit Ihre Zähne schützen und zugleich erste Vorsorge zur gesunden (Zahn-)Entwicklung Ihres Kindes betreiben können.

Zahnfleischprobleme

Die Hormonumstellung während der Schwangerschaft hat auch Auswirkungen auf das Zahnfleisch. Es wird stärker durchblutet, ist dadurch weicher und manchmal leicht angeschwollen. Bakterien können sich in dieser Zeit schneller ansiedeln und zu Entzündungen führen. Vermehrtes Zahnfleischbluten ist oft das erste Anzeichen einer Zahnfleischentzündung (Schwangerschaftsgingivitis).

Zur Vorbeugung und wenn bereits eine Zahnfleischentzündung eingetreten ist, hilft intensive Mundpflege. Für die Reinigung der Zähne empfiehlt sich eine weiche Zahnbürste. Mit Zahnseide oder speziellen Bürstchen müssen besonders die Zahnzwischenräume gepflegt werden. In seltenen Fällen kann es zu extremen Zahnfleischwucherungen kommen, die meist schmerzunempfindlich sind. Falls die Wucherungen von den Gegenzähnen “eingebissen” werden und zu starken Schmerzen führen, kann eine chirurgische Gewebsentfernung durch den Zahnarzt durchgeführt werden.

Magensäure

Viele Schwangere leiden in den ersten Monaten unter starker Übelkeit. Erbrechen kann hier für Zähne zum Problem werden, wenn Magensäure an die Zähne gelangt und den Zahnschmelz angreift. Sie sollten den Mund ausspülen (mit Wasser oder Mundspüllösung) und circa eine halbe Stunde abwarten, damit sich die Säure neutralisiert. Danach können Sie mit der üblichen Zahnpflege fortfahren. Sie sollten jedoch nicht direkt nach dem Erbrechen zur Zahnbürste greifen, da der empfindliche Zahnschmelz durch die Bürstenbewegungen nämlich noch mehr geschädigt werden kann.

Ernährung und Kariesrisiko

Karies ist eine Krankheit, die durch die Säureprodukte der Bakterien erzeugt wird. Veränderte Essgewohnheiten während der Schwangerschaft tragen dazu bei, dass das natürliche Gleichgewicht der in der Mundhöhle vorkommenden Bakterien gestört werden kann. Insbesondere der häufige Verzehr zuckerhaltiger Lebensmittel führt zu explosionsartiger Vermehrung der Kariesbakterien.

Vermeiden Sie deshalb Süßigkeiten als Zwischenmahlzeiten und damit ständig neue Säureangriffe auf Ihre Zähne. Besser ist es, die Süßigkeiten zu den Hauptmahlzeiten zu essen und circa eine halbe Stunde später die Zähne zu putzen. Übrigens: Auch Saures greift den Zahnschmelz an; hier sollten Sie genauso maßvoll wie mit Süßem verfahren.

In der Schwangerschaft spielt die ausgewogene Ernährung eine wichtige Rolle, nicht nur für Sie, sondern auch für Ihr Kind. Achten Sie deshalb auf eine bewusste Ernährung. Frisches Obst und vitaminreiches Gemüse sollten zum täglichen Speiseplan gehören.

Alles, was Ihr Kind an Mineralstoffen braucht, holt es sich aus dem, was Sie essen und trinken. Auch für die Zahnentwicklung des Kindes ist Ihre Ernährung von Bedeutung. Ab der 6. bis 8. Schwangerschaftswoche entwickeln sich bereits die Zahnleisten, die die Keimanlagen für die 20 Milchzähne und die später nachwachsenden 32 bleibenden Zähne enthalten.

Zahnärztliche Behandlung

Zu Beginn einer Schwangerschaft empfehlen wir Ihnen einen Untersuchungstermin in der Zahnarztpraxis. Ihr Zahnarzt wird kontrollieren, ob Ihre Zähne und Ihr Zahnfleisch in Ordnung sind und gegebenenfalls behandeln. Wenn sich die Schwangerschaft stabilisiert hat, sollten – abgesehen von Prophylaxemaßnahmen – nur dringend erforderliche Zahnbehandlungen durchgeführt werden.

Um das Risiko einer Zahn- oder Zahnfleischerkrankung gering zu halten und später Ihr Baby vor der Ansteckung mit Karies zu schützen, kann es sein, dass Ihr Zahnarzt Ihnen spezielle Prophylaxemaßnahmen empfiehlt. Dazu gehören Plaquetests, die zeigen, an welchen Stellen sich die Mundhygiene noch verbessern lässt sowie die professionelle Zahnreinigung. Sie bringt Sauberkeit für Zähne und Zahnfleisch und beugt Karies und Parodontitis vor.

Quelle: https://www.kzbv.de/zahngesundheit-waehrend-der-schwangerschaft.47.de.html